Betriebszweige

Das „Schliebener Land“ ist ein definiertes Gebiet im Amtsbereich Schlieben (Landkreis Elbe Elster | Südliches Brandenburg). Der Betriebsstandort ist durch folgende klimatische Besonderheiten geprägt:

  • Sommerwarmes, bereits kontinental geprägtes Klima

  • Höhenlage: 80 bis 100 m über NN

  • Jahresniederschlag: 561 mm

  • Jahresmitteltemperatur: 9,2 °C

  • Ackerböden mit Bodenzahlen zwischen 12 und 70 Bodenpunkten (Ø 31 BP): Von armen Sanden über anmoorige Übergangsstandorte bis hin zu besseren Lehmböden

  • Grünland liegt vorwiegend in den weitläufigen Elsterniederungen (Niedermoorstandorte)

Das Schliebener Land zählt zu den klassischen Veredelungsregionen, d.h. die hier gehaltenen Tiere wandeln  pflanzliche Produkte in höherwertige tierische Produkte um. Im Rahmen unserer landwirtschaftlichen Erzeugung verfolgen wir einen systemischen Ansatz zur Gestaltung einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Entsprechend haben wir unsere Betriebszweige aufgestellt.

Milchproduktion

Beste Qualität: Mit einer jährlich erzeugten Milchmenge von rund 14 Millionen Litern ist die Milchproduktion das Herzstück unserer Arbeit: Hierzu halten wir  Holstein-Friesian-Kühe mit Nachzucht. Zur Sicherstellung der Qualität unserer Herde ziehen wir die in unseren Betrieben gezüchteten weiblichen Kälber selbst auf. Zur Erhöhung der Wertschöpfung erzeugen und vermarkten wir außerdem Spezialmilch.

Optimale Tierhaltung: Das Wohlbefinden unserer Kühe steht bei uns an erster Stelle. Wir beobachten die Verhaltenskreise (z. B. das Fress-, Liege- oder Bewegungsverhalten) unserer Kühe oder erfassen physiologische Parameter und optimieren auf Basis dieser Erkenntnisse – unter Einbeziehung neuester Erfahrungen bzw. Empfehlungen aus Praxis und Wissenschaft – Haltung, Fütterung und Management. Hierzu investieren wir auch kontinuierlich in die Weiterentwicklung unserer Stall- und Produktionsanlagen.

Unsere hohen Qualitätsstandards in den verschiedenen Wertschöpfungsstufen und unsere betriebliche Leistungsfähigkeit belegen die kontinuierlich stattfindenden Kontrollen und Zertifikate wie z. B. das QS-Siegel oder die GMO-Freiheitsbescheinigung sowie die verschiedenen Auszeichnungen durch das brandenburgische Landwirtschaftsministerium.

Pflanzenbau

Rahmendaten: Wir bewirtschaften rund 2.150 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche. Der Produktionsschwerpunkt liegt dabei auf der Erzeugung hochwertigen Grundfutters zur Versorgung unserer Kühe. Auf 1.250 Hektar Ackerland erzeugen wir zum einen Getreide und Mais für den Einsatz in der Fütterung unseres Tierbestandes, zum anderen vermarkten wir unsere Erzeugnisse unter Berücksichtigung der aktuellen preisbestimmenden Marktfaktoren.

Unser 900 Hektar umfassendes Grünland dient der Futterproduktion und der Weidehaltung unseres Tierbestandes.

Die Böden im Schliebener Land sind von einer großen Heterogenität geprägt, die Bodenarten und –qualitäten variieren innerhalb eines Schlages teils in schnellen Folgen.

Schonende Bodenbearbeitung: Zur Optimierung der pflanzenbaulichen Maßnahmen verzichten wir seit 2010 vollständig auf den Einsatz des Pfluges und setzen auf die konservierende Bodenbearbeitung. Zielsetzung ist dabei der Aufbau von Bodenfruchtbarkeit, von Humus und Struktur sowie der Förderung des Bodenlebens, um den Wasserhaushalt zu optimieren und die Ertragssicherheit zu verbessern. Die konservierende Bodenbearbeitung steht auf folgenden drei Pfeilern:

  • Mittels besonders schonendem Direktsaatverfahren werden Bodenerosionen deutlich vermindert und das Bodenleben nur geringfügig beeinträchtigt. Zudem werden Zeitaufwand und Kosten durch Treibstoffeinsparung gesenkt.

  • Die Ernterückstände werden auf dem Acker belassen.

  • Mit Fruchtfolgen wird der Erschöpfung der Nährstoffe im Boden vorgebeugt und der Krankheits-, Schädlings- und Unkrautdruck wird reduziert. Wir arbeiten mit einer vierfeldrigen Fruchtfolge, unter Einbeziehung leguminosenreicher Sommerzwischenfrüchte oder bspw. Landsberger Gemenge als Winterzwischenfrucht. Fester Bestandteil der Fruchtfolge ist außerdem die Luzerne, die eine Nutzungsdauer von 5 Jahren hat

Um agrotechnische Maßnahmen wie Aussaat, Düngung, Pflanzenschutz und Ernte zum optimalen Zeitpunkt durchführen zu können, ist uns eine ausreichend hohe Schlagkraft wichtig.

Hervorzuheben ist außerdem das für die Agrarbetriebe Schliebener Land optimierte System der Gülleverschlauchung, das besonders bodenschonend, effizient und bei unterschiedlichster Witterung funktioniert.

Bioenergie

Zur Optimierung des Nährstoffkreislaufes sind den Produktionsstandorten der Rinderhaltung zwei Biogasanlagen angegliedert.

In den beiden Biogasanlagen werden Rindergülle, Rindermist, Restfutter und die Räumschnitte des Grünlandes zum Ende der Wachstumsphase zur Erzeugung von Bioenergie verwertet. Die durch den Fermentierungsprozess entstehenden Gärreste werden zur Düngung unserer Flächen eingesetzt und somit dem Nährstoffkreislauf wieder zugeführt.

Ergänzt wird die Kolochauer Biogasanlagen durch eine Trocknungsanlage, um Getreide, Körnermais, Luzerne und Hackschnitzel mit der Abwärme trocknen zu können.